Interkommunales Projekt

Ein interkommunales Projekt

Die Denkgruppe Mobilität mit Vertretern aus allen teilnehmenden Gemeinden – diese Mitfahrpunkte-Schilder werden künftig überall zu sehen.

Text/Foto von Dagmar Engesser | Nov. 2021 | 

„Der öffentliche Nahverkehr ist in unserer Region auf den Hauptachsen sehr gut ausgebaut, sobald es aber in die Fläche geht, wird es schwierig“, konstatierte der Kreisrat und frühere Bürgermeister Oberrieds, Franz-Josef Winterhalter. Es mache keinen Sinn, jeden kleinsten Ortsteil mit großen Bussen im Halbstundentakt anfahren zu lassen. Für den ländlichen Raum brauche es flexiblere Lösungen wie beispielsweise Kleinbusse „on demand“. Der Landkreis hinke hier jedoch hinterher. 

Da die Politik zu langsam ist, sind mit der „Denkgruppe Mobilität“ die Bürger und Bürgerinnen selbst aktiv geworden.
Mitglieder dieser Gruppe haben schon den sehr erfolgreichen Dreisam-Stromer angestoßen, der als Bürgerbus dorthin fährt, wo die großen Busse nicht hinkommen. Doch auch der Dreisam-Stromer kann nicht alle Punkte anfahren, deshalb nimmt die „Denkgruppe Mobilität“ den nächsten Schritt in Angriff: die Aufstellung von Mitfahrpunkten und Mitfahrbänkle.

Wie funktioniert die Mitfahrbänkle?
Wer an einem Mitfahrpunkt steht oder auf einem Mitfahrbänkle sitzt, bringt damit zum Ausdruck, dass er gerne mitgenommen werden will. AutofahrerInnen, die bereit sind, Menschen mitzunehmen, können ihr Fahrzeug bei der Gemeinde registrieren lassen. Sie bekommen dann einen Ausweis, den sie sichtbar ins Fahrzeug legen können.

Dieses Konzept wurde in Schuttertal erfolgreich umgesetzt. Die Erfahrung zeigt dort, dass damit nicht nur die Mobilität, sondern auch der Gemeinsinn gefördert wird, weil Menschen miteinander in Kontakt kommen. Gleichzeitig wird der Individualverkehr damit reduziert und ein Beitrag zur Verkehrswende geleistet.

Interkommunales Projekt
An diesem Projekt beteiligen sich die Gemeinden Kirchzarten, Oberried, Stegen, Buchenbach, St. Peter und St. Märgen. Mit Ebnet, Kappel und der Lassbergstraße gelingt auch die Vernetzung mit den östlichen Stadtteilen Freiburgs.
Die Haltepunkte und Bänkle werden in Oberried auch in Hofsgrund, dem Zastlertal, dem Stollenbach und in St. Wilhelm zu finden sein, in Stegen im Attental und Wittental. St. Peter will den Kandel in dieses Netz mit einbeziehen und St. Märgen den Thurner.

In den nächsten Wochen stellt die „Denkgruppe Mobilität“ 120 Mitfahrpunkte-Schilder und 40 Bänkle in ehrenamtlicher Arbeit auf. Mitte Dezember soll das Projekt anlaufen. Das Holz für die Bänkle spendet die Firma Dold in Buchenbach. St. Peter hat federführend einen Antrag für Leader-Fördermittel gestellt, in deren Genuss Oberried, Buchenbach, St. Peter und St. Märgen als ländliche Gemeinden kommen. 








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